Meine Erfahrungen beim Kärnten Marathon: Ein Lauf der besonderen Art
Nach der Absage des Wachaumarathons durch starken Regen beschloss ich, zwei Wochen später am Kärnten Marathon teilzunehmen. Die Motivation war durch das anhaltend schlechte Wetter etwas gedämpft. Dennoch freute ich mich auf die Strecke rund um den Ossiacher See und das „Bleistätter Moor“. Die Veranstaltung, die als „Schönster Marathon Österreichs“ gilt, stellte sich schnell als weit mehr als ein Naturgenuss heraus.
Kritik: Fehlende Informationen zum Kärnten Marathon
Vorab fehlte es leider an genauen Informationen zur Strecke. Trotz E-Mail-Anfragen gab es keine Details über die Höhenmeter, Labestationen oder eine Vorabroute. Diese Unklarheiten erschwerten die Vorbereitung und machten manche Anstiege zu einer unerwarteten Herausforderung – besonders bei insgesamt 230 Höhenmetern.
Der Start des 7. Int. Kärnten Marathon – Ein Mix aus Regen und Natur
Punkt 15 Uhr fiel der Startschuss des Marathons, während die Halbmarathonläufer um 17 Uhr starteten. Die ersten Kilometer des Kärnten Marathons brachten alles mit sich: Regen, Gegenwind und schwieriges Terrain. Der Weg war übersät mit Pfützen, schlammigen Acker- oder Schotterwegen und bis zu 20 cm hohem, nassem Gras. Schon bald wurde klar, dass dieser Lauf kein leichter Genuss wird. Die Herausforderung lag darin, die Füße trocken zu halten – zumindest anfangs.
Von Beginn an lief ich an dritter Position, doch schon nach wenigen Kilometern befand ich mich völlig alleine auf der Strecke. Meinen Vordermann konnte ich nur ab und an in der Ferne erspähen. Nur selten begegneten mir Spaziergänger, die motivierend zuriefen und mich dankenswerterweise sogar einmal darauf hinwiesen, dass ich in die Falsche Richtung laufe. 🙂 Tja, bei einer Abzweigung hatte ich die aufgesprühte Bodenmarkierung am Asphalt übersehen – kostete mir allerdings nur ein paar Sekunden. Über weite Strecken war es ein einsamer Lauf, ein stiller Dialog mit mir selbst und der Natur.
Labestationen: Ein Lichtblick auf der Strecke
Die Labestationen während des Kärnten Marathons waren wie kleine Oasen. Die Helfer versprühten trotz Regen und Kälte gute Laune, was für neue Motivation sorgte. Dennoch musste ich bei Kilometer 12 mit Seitenstechen kämpfen – vermutlich eine Reaktion auf das nasskalte Wetter. Die Beschwerden zwangen mich, mein Tempo zu drosseln, und sie blieben hartnäckig, wenn auch in abgeschwächter Form, bis zum Schluss.
Der Kampf mit den Elementen ab Kilometer 25
Nach zwei Stunden war der Versuch, die Füße trocken zu halten, gescheitert. Die Nässe forderte ihren Tribut, und ich ließ es einfach geschehen. Jetzt war auch die letzte Zehe nass. Ab diesem Zeitpunkt verlangte der Kärnten Marathon mir nicht nur körperlich, sondern auch mental alles ab. Glücklicherweise hörte der Regen schließlich auf.
Kilometer 40 – Ein unerwarteter Sprint
Eine besondere Überraschung bot sich kurz vor dem Ziel bei Kilometer 40: Ein Bahngleis kreuzte die Strecke, und ich musste einen Sprint einlegen, um noch rechtzeitig vor dem herannahenden Zug die Gleise zu überqueren. Dieser Adrenalinschub half mir, die letzten Kräfte für den Anstieg ins Zentrum von Feldkirchen zu mobilisieren – ein anspruchsvoller und beschreibender Abschluss des Rennens – „ZACH“!
Nach 3:35:06 Stunden erreichte ich erschöpft, stolz und gleichzeitig überrascht die Ziellinie. Konnte ich dann doch noch den zweiten Platz der Gesamtwertung einnehmen, da der ursprüngliche Zweitplatzierte offenbar auf der Strecke ausgestiegen war.
Kärnten Marathon – Die Zahlen im Überblick
Laut meiner Garmin-Uhr legte ich insgesamt 42,76 km zurück. Mit einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 164 Schlägen pro Minute verbrauchte ich 2962 kcal. Meine Durchschnittspace betrug 5:02 min/km, was einer Geschwindigkeit von 11,9 km/h entsprach. Die 230 Höhenmeter klingen zunächst wenig, aber sie hatten es in sich.
Fazit: Der Kärnten Marathon – Ein Erlebnis für Natur- und Abenteuerliebhaber
Der 7. Internationale Kärnten Marathon ist ein einmaliges Erlebnis – landschaftlich (bei schönem Wetter) sicherlich wunderschön und sportlich anspruchsvoll. Wer sich auf ein kleines Abenteuer einlassen möchte, die Natur liebt und keinen „schnellen“ Marathon sucht, ist hier genau richtig. Ein Marathon, der nicht nur den Körper, sondern auch den Geist fordert – und den man definitiv nicht so schnell vergisst.
Ein herzliches Dankeschön geht an die Organisatoren und die vielen Helfer des Kärnten Marathons. Solche Events sind unglaublich wichtig für die Gemeinschaft, fördern den Zusammenhalt und bieten Läufern die Möglichkeit, sich sportlich zu messen und gemeinsame Erfahrungen zu teilen. Ein solch großes Event zu planen und durchzuführen ist eine enorme Herausforderung. Die gute Laune, Motivation und der großteils reibungslose Ablauf haben diesen Lauf trotz aller Strapazen zu einem besonderen Erlebnis gemacht – vielen Dank dafür!







Alle Ergebnisse des 7. Int. Kärnten Marathon findet ihr hier.



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